Inhalt der Website:: La Lupa ist anders. Wenn die in Zürich lebende Tessinerin italienische Lieder oder Gedichte singt, taucht sie in die Ozeane der Gefühle ein - und mit ihr das Publikum. Was heisst singen: La Lupa erleidet die melancholisch-tragischen Texte. Dann trägt ihr Vortrag Brecht'sche Züge. Doch wo echter Witz vor (fast) nichts haltmacht, darf Tragik komisch werden, Frivolität ergreifend.
Stichworte für Suchmaschinen:: La Lupa, rote Wölfin, Produktionen, Che fortuna, Canto alla luna, Con tenera follia, Traditionen, Glückliche Tage, Interviews, Pressespiegel, Shop, Bestellen, CD
Hinweis: Sie haben die von uns definierten Style-Sheets (CSS) abgeschaltet oder Sie nutzen leider einen älteren Browser, daher wird diese Seite anders dargestellt.
Hinweis: Weitere Informationen über die Darstellung dieser Website finden Sie in den Besucherinfos
Züricher Oberländer von Renato Bagattini
Der Artikel als PDF-Datei (1.2 MByte)
Von Nicole Trossmann
Tages-Anzeiger, 2007-02-08; Seite 58city; Nummer
Die Letzte
CITY Regionalausgabe Stadt Zürich
Der Artikel als PDF-Datei (15 kB)
LOUISE JOCHIMS
Steckborn - «Dort, wo Sie sind, ist das Glück», wispert La Lupa ihrem Publikum am Samstag im Phönix-Theater zum Schluss zu - «aber seid leise, vorsichtig, das Glück kommt und geht, es geht und kommt». Ein ganzer Abend dem Glück geweiht, singt, tanzt und erzählt die «Löwin» in ihrer 21. Produktion «Was für ein Glück, glücklich zu sein» («Che Fortuna essere felici») von den Facetten des Glücks. Das Temperament der Tessinerin ist immer gegenwärtig - aber sie gibt dem Abend eine eher nachdenkliche Note. Sie und ihren Saxofonisten Harry White an diesem Abend zu erleben - auch das war eine Form des Glücks. 107 Zuhörerinnen und Zuhörer liessen sich begeistern.
La Lupa, in eine stilvolle lilafarbene Abendrobe gekleidet, die um sie herum schwingt, singt, erzählt und tanzt vom Glück - so nah und doch so fern, so alltäglich und doch so schwer zu fassen. Sie hat sich in der Literatur und in der Musik gründlich umgesehen und umgehört: In dem für die gebürtige Tessinerin typischen Gemisch aus italienischer und deutscher Sprache werden die vielen Varianten des Glücks lebendig. Es gibt das Glück des Essens (und des Kochrezeptes), das Glück der Jahreszeiten, der erwachenden Natur, das Glück des Singens oder singen zu können, das Glück der Liebe. Schmunzeln müssen die Zuhörerinnen und Zuhörer bei dem Liebesgedicht «Meine Frau». Ein Mann besingt die Schönheit seiner Frau («Die Schultern wie Champagner»), das in dem schönen Ausspruch endet: «Meine Frau - ein Glück.» Und immer wieder klingt es durch, nur ja vorsichtig mit dem Glück zu sein: Es kommt und geht.
Das kann wohl nur eine La Lupa - zwei Texte nebeneinander stellen, die unterschiedlicher nicht sein können: Das Märchen der Gebrüder Grimm von «Hans im Glück» und «Das Hohe Lied der Liebe» des Alten Testaments. Beides erzählt sie mit einer solchen Intensität, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Der «Hans im Glück» scheint plötzlich vor einem zu stehen - wie er schliesslich, frei von jeder Bürde, nur noch glücklich ist. Harry White begleitet sie mit kurzen, genau darauf abgestimmten Sequenzen. Für diesen Beitrag erhalten sie Beifall auf offener Bühne.
Voller Poesie und sprachlicher Schönheit dann etwas später die Rezitation des «Hohe Lied der Liebe». Gerade die Schlichtheit, mit der La Lupa spricht, verstärkt die Wirkung dieses in der Weltliteratur einzigartigen Stückes. La Lupa spielt oder singt nicht einfach: Sie zelebriert ihren Auftritt, geniesst ihn und ist immer, in jeder Phase, sie selbst. Niemals wirkt sie aufdringlich. Gesang, Sprache und Tanz wurden zu einer Einheit, die sich trotz aller Choreografie sehr viel an Spontanität und Natürlichkeit bewahrt hat.
Ob La Lupa auch von sich selbst sagen kann «Was für ein Glück, glücklich zu sein?»
Sie ist eine Wundertüte und gibt Denkanstösse
Margarit Bader aus Wigoltingen meinte am Schluss: «Ich gehe in jede Vorstellung von La Lupa. Mir gefällt am besten ihre sehr ursprüngliche Art, die ich sehr bewundere. Sie kommt mir vor wie eine Wundertüte, die jedes Mal neu aus sich heraus schöpfen kann.»
Auch Jim Runyon aus Steckborn war begeistert: «Das Kostüm war gut, und das Bühnenbild war gut. Alles passte gut zusammen, auch das Italienische und das Deutsche. Ich höre gern vom Glück, von der Liebe und vom Paradies. Das gibt einem auch zu denken.» Lob kommt auch von Margrit Hensch aus Steckborn: «Mir hat die ganze Leistung von La Lupa sehr gut gefallen, ebenso der Ausdruck, den sie dazu bringt», sagte sie. «Ich habe vorher gedacht, dass es lebhafter ist, aber das meine ich überhaupt nicht negativ - im Gegenteil.» (lj.)
La Lupa (rechts) und Harry White gastierten im Steckborner Phönix-Theater mit grossem Erfolg. Bild: louise jochims