Inhalt der Website:: La Lupa ist anders. Wenn die in Zürich lebende Tessinerin italienische Lieder oder Gedichte singt, taucht sie in die Ozeane der Gefühle ein - und mit ihr das Publikum. Was heisst singen: La Lupa erleidet die melancholisch-tragischen Texte. Dann trägt ihr Vortrag Brecht'sche Züge. Doch wo echter Witz vor (fast) nichts haltmacht, darf Tragik komisch werden, Frivolität ergreifend.
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«Für mich ist die Zeit das, was mich von jenem Moment an umgibt, wo meine Seele eine körperliche Form annimmt. Alles, was geboren ist, ist in der Zeit. Alles, was stirbt, verlässt seine Zeit. Wenn ich die Zeit für einen Augenblick zum Stillstand bringe, kann ich sie überwinden - für einen Moment. Kann dann eine Sekunde in die Ewigkeit blicken. Erst beim Stillstehen, beim Innehalten bekomme ich eine Ahnung davon, was Zeit ist. Erst im Moment, wo ich aus ihr heraustrete, erfahre ich, was sie mir wirklich ist. Und was ich bin in der Zeit.»
Die Zeit? Welch irrationaler und gleichzeitig so ganz realistischer Begriff. Sie umgibt uns alle, niemand kann ihr entfliehen - und doch hat jede und jeder seine ganz persönliche Empfindung davon. Mal scheint sie uns endlos lang, mal ist sie zu kurz. Sie läuft uns davon und holt uns immer wieder ein. Wir messen sie sekundengenau und doch ist sie unberechenbar.
In ihrem zwanzigsten(!) abendfüllenden Programm geht La Lupa dem Geheimnis Zeit auf die Spur. Sie riskiert ein philosophisches Unterfangen. Und typisch für die Rothaarige mit der unvergleichlichen, vielfarbigen Stimme: sie findet ihre Ansichten, ihre Fragen und ihre Antworten über die Zeit ebenso im ganz banalen Alltag wie in Poesie und Liedschatz der Weltliteratur. Während ihrer fast zwei Jahre dauernden Vorbereitung durchforschte die Künstlerin Archive, Bibliotheken, Sammlungen von Liedern und Texten in verschiedenen Provinzen Italiens und in ihrer Tessiner Heimat. Aus den Texten, Liedern und Canzoni, die sie aufstöberte, entstanden diese ganz persönliche Collage aus Charme, Humor, Nachdenklichkeit, aus Freude am Geschenk Zeit wie auch aus Trauer über ihr unwiederbringliches Zerfliessen.
La Lupa nimmt uns mit auf ihre «Zeitreise durch die Zeit». Mit der ihr eigenen Innigkeit und spürbaren Ehrlichkeit rezitiert sie Gedichte vom Barock bis heute. Etwa das berührende «Torna pe' n'ora» des nepalitanischen Dichters Libero Bovio, die fast abstrakten Zeilen des Schweizer Zeitgenossen Heinz Stalder, oder jenes berühmte, bewegende Gedicht «L'infinito» (die Unendlichkeit) des italienischen Romantikers Giacomo Leopardi. Dann wieder leitet sie, halb sprechend, halb singend über zu Schmuckstücken wie einem klassischen Lied über die «bitteren reifen Früchte» aus dem 18. Jahrhundert. Oder zu lauten, derb-deftigen Volksliedern, zu fröhlichen Weisheiten neapolitanischer Volkslieder, zu stillen, poetischen Versen eines T. S. Eliot. In ihrem Fundus befinden sich auch Werke so unterschiedlicher Dichter wie Dante Alighieri, Francesco Petrarca, Walter Sorell, von bekannten und uns unbekannten. Die meisten Texte spricht La Lupa im italienischen Original, was den Texten klanglich eine besondere Färbung gibt. Dankbar sind wir dennoch für die jeweilige deutsche Übersetzung, die im dunklen Dialekt der Künstlerin nicht minder farbenreich klingt.
Manche Texte haben erst dank der Musik, die Walther Giger sehr sensibel für dieses Programm komponiert hat, eine eigene Melodie erhalten. Wie überhaupt das Musikalische an diesem Abend wie ein roter Faden durch das Thema Zeit führt. Reizvoll ist, dass La Lupa ihre Stimme dieses Mal nur gerade von Harry White begleiten lässt, der sein Saxofon mit Virtuosität einsetzt: als Dialog, als anschmiegsame zweite Stimme, als atmosphärischer Kontrapunkt.
Die Zeit - in La Lupas neuer Produktion verfliegt sie manchmal im Flug, manchmal bleibt sie stehen, lässt uns träumen, lachen, weinen...
Eine Produktion von und mit | La Lupa | |
Saxofon | Harry White | |
Arrangements/Kompositionen | Walther Giger | |
Regie | Michael Ratynski | |
Bühnenbild | Tanja Tkatchuk | |
Licht | Hans Mader | |
Kostüm | Cichy Lautenschläger | |
Kopfschmuck | Sonja Rieser |